Lotus - Bluten wie die Profis
Bei einer Fortbildung für realistische Unfalldarstellung konnten Rotkreuzler aus dem Kreis Euskirchen zwei Tage lang von den Profis aus den Niederlanden lernen. Eine Teilnehmerin: "Nix für Leute, die kein Blut sehen können..."
Aachen/Schleiden - Bei der Behandlungsplatzübung im Sommer war Ralf Bischoni, der Leiter der Malteserschule Aachen, begeistert von den "Opfern", die Angehörige des Roten Kreuzes aus dem ganzen Kreis Euskirchen geschminkt hatten. Spontan bot er den "Schminkern" die Teilnahme an einem einschlägigen Lehrgang in Aachen an.
Dieses Angebot wurde jetzt angenommen. Die Ausbilder gehören zu den besten ihres Faches: Es handelte sich um zwei Mitglieder der Gruppe "Lotus", die in den Niederlanden nach einem Studium hauptberuflich für die Ausbildung von Rettungsdienst, Pflegepersonal u.s.w. Verletzte und Kranke mimt.
Von Harry und Marej lernten die Rotkreuzler, wie man einen Verletzten professionell schminkt und realistisch schauspielerisch darstellt. Ein Teilnehmer aus Gemünd: "Wir merkten, dass es gar nicht so leicht ist, einen Bewußtlosen darzustellen ohne zu grinsen oder einen Muskel anzuspannen, aber mit ein wenig Übung und ein paar Tipps konnten wir uns alle verbessern."
Beim Schminken lernten die Rotkreuzler aus der Eifel viele neue Kniffe, die auch bei der nächsten Übung daheim im Kreis Euskirchen Anwendung finden sollen. Besonders beeindruckt waren die Lehrgangsteilnehmer von einem Brotteig, der einem Salzteig ähnelt und mit der richtigen Menge Jod und Kunstblut der Hautfarbe fast perfekt angepasst werden kann.
Mit ihm kann man alle möglichen Wunden modellieren, die hinterher völlig realistisch aussehen, da man den gefärbten Brotteig auf der Haut fast gar nicht sieht.
Die Technik für das Schminken von Wunden, Verbrennungen, Amputationen, Dekubiti (offene Stellen bei bettlägrigen Patienten) und anderen Verletzungen und Erkrankungen wurde den hiesige Rotkreuzkräften vorgestellt. Im Anschluss durften sie selber probieren, wie es geht, und bekamen dabei die nötige Hilfestellung von den Vollprofis.
Das Fazit der Autorin lautet: "Wir freuen uns schon jetzt, das Gelernte bei der nächsten Übung anzuwenden und den Kollegen der Einsatzeinheiten zu präsentieren!"