Kein Mairitt ohne Rotes Kreuz
Das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen passte diesmal auf 200 Reiter und 1000 Fußpilger auf – Darunter befand sich Rotkreuz-Schirmherr Landrat Günter Rosenke, der mit dem Isländer von Bürvenich bis Kallmuth ritt – Bert Spilles führte die Einsatzkräfte vom Rotkreuz-Ortsverein Kall.
Mechernich-Kallmuth – Etwas mehr als 200 Pferde und 1000 Fußpilger, darunter Rotkreuz-Schirmherr Landrat Günter Rosenke, kamen diesmal am 1. Mai zum Sankt-Georgs-Ritt nach Mechernich-Kallmuth. Und wie jedes Jahr wachte das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen über die Teilnehmer. Einsatzleiter war Bert Spilles selbst – er hatte Leute aus dem Jugendrotkreuz und vom Ortsverein Kall mitgebracht.
Die Teilnehmerzahlen waren diesmal etwas geringer als sonst, so der Ortsvorsteher und Mechernicher Vize-Bürgermeister Robert Ohlerth im Rundfunkinterview. Der Grund lag vermutlich im Zusammenfallen des 1. Mai mit dem Feiertag Christi Himmelfahrt, an dem bekanntlich auch „Vatertag“ gefeiert wird.
Ein Zusammentreffen dieser beiden bedeutenden Feiertage, wie es sie zuletzt 1913 gegeben hatte und nächstes Mal erst wieder im Jahre 2160 geben wird, so sagte Rotkreuz-Pressesprecher Manfred Lang, der in seiner Eigenschaft als Ständiger Diakon diesmal Festprediger beim Sankt-Georgsritt war und der vorüber reitenden Prozession am Ende vom Pferd aus den sakramentalen Segen spendete. Die Heilige Messe wurde von Pfarrer Kurt Hoberg zelebriert. Es assistierten die Diakone Bruno Lascheid und Manfred Lang. Der Musikverein Kallmuth begleitete den Festtag musikalisch.
Sankt Georg, der Reiterheilige aus Kappadozien, wird seit dem Mittelalter in Kallmuth verehrt. Schon 1666 wird die „jährliche Prozession St. Georgij mit wollherbrachter Feyher“ in Kallmuth erwähnt. Aus der ursprünglichen Fußwallfahrt zum „Georgspütz“ zwischen Kallmuth und Urfey machte Pfarrer Eugen Kranz dann 1953 mit Unterstützung der Bauern und ihrer Ackerpferde eine Reiterprozession.
Einer von ihnen war auch Anton Lang, der Vater des Predigers. Langs Ansprache begann mit dem persönlichen Erinnern aus Kindertagen. Er bezeichnete den Sankt-Georgs-Ritt als „Demo, Glaubensdemonstration, Predigt ohne Worte“. Er sei mehr als Folklore: Die Reiter und Fußpilger zeigten durch ihre Teilnahme auch, dass sie sich zum Reiterheiligen Georg und mit ihm zu Jesus Christus bekennen.
Als eingängiges Glückssymbol setzte Lang während seiner Predigt ein Hufeisen ein, das, je nachdem, wie er es drehte, Hörner hatte, ein „C“ wie „Christus“ darstellte, „zum Himmel hin offen“ war oder aber, auf dem Kopf stehend, ein „Omega“ darstellte, das christliche Ewigkeitssymbol: „Um dieses Omega geht es heute an Christi Himmelfahrt: Gott kennt Anfang, aber kein Ende. Das Ende ist zum Himmel offen!“
40 Leute hatte Ortsvorsteher Ohlerth im Einsatz entlang des Prozessionsweges und vor allem auf der Festwiese am Schevener Weg, wo nach Messe und Prozession Hunderte bewirtet werden wollten. Der Himmel zeigte sich launisch, als sei es noch April: Sonnenschein und dichte Wolkenfelder lösten einander ab. Doch bis auf ein paar Tropfen blieb der St.-Georgs-Ritt 2008 vom Regen verschont. Erst gegen 14 – 14.30 Uhr öffneten sich die Himmelsschleusen. Da waren die Menschen auf der Festwiese froh und dankbar, dass das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen dort für sie Zelte aufgebaut hatte.