Kall - Präklinisches Trauma-Management: Rettungsdienst-Fortbildung
Das ehrenamtliche Rettungsdienstpersonal des Rotkreuz-Ortsvereins Kall ließ sich am Wochenende nach den neuesten Richtlinien im Management von schwerverletzten Patienten ausbilden.
Kall - Am Wochenende fand im Hilfeleistungszentrum des Roten Kreuzes in Kall zum ersten Mal ein allein auf die Kaller Rotkreuz-Gemeinschaft bezogenes Fortbildungswochenende statt. Das Thema war "Präklinisches Traumamanagement" im Kreis Euskirchen.
Für die Vermittlung dieser anspruchvollen Thematik konnte das Trauma-Trainerteam des Rettungsdienstes im Kreis Euskirchen gewonnen werden. Diese erfahrene Crew hat auch schon alle 140 hauptamtlichen Rettungsdienstmitarbeiter des Kreises fortgebildet.
Neben den Lehrrettungsassistenten Michael Brüders, Michael Söte und Michael Gissinger gehören auch die Rotkreuz-Lehrrettungsassistenten Dirk Rose und Andreas Wittgen zu diesem im April 2007 gegründeten Trauma-Trainerteam.
Die theoretischen und praktischen Inhalte richten sich nach dem internationalen PHTLS-Standard (Pre Hospital Trauma Life Support) und den neuesten Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU).
Für acht Rettungsassistenten, drei Rettungssanitäter und vier Rettungshelfer des Roten Kreuzes in Kall sowie für zwei Notärzte des Kreises Euskirchen, die ebenfalls an dem Fortbildungswochenende teilnahmen, begann der erste Fortbildungstag mit einer Einführung in die Thematik durch Dr. Gisela Neff, die ärztliche Leiterin des Rettungsdienstes im Kreis Euskirchen.
Anschließend standen verschiedene Themen wie z.B. Unfallkinetik und natürlich auch der ABCDE-Algorithmus auf dem Lehrplan.
Nach einem kleinen Mittagssnack wurde mit den ersten praktischen Übungseinheiten in Form von Workshops begonnen. Themen waren das Atemwegs-Management, der Umgang mit verschiedenen Hilfs- und Rettungsmitteln und auch das Versorgen von schwerverletzten Kindern jeden Alters.
Gegen Abend kamen dann alle Teilnehmer, Dozenten und Verletzten-Darsteller zum gemütlichen Erfahrungsaustausch bei kühlen Getränken und heißen Grillspezialitäten zusammen.
Auch der zweite Tag begann kulinarisch - und zwar mit einem gemeinsamen Frühstücksbuffet. Danach wurden die am Vortag erlernten Fähigkeiten und Maßnahmen in Fallbeispielen weiterentwickelt. Die kleinen Gruppen, bestehend aus maximal vier Helfern und einem Trainer, ermöglichten eine sehr intensive Ausbildung an realistisch nachgestellten Trainingsstationen.
Gegen Abend wurde das theoretische Wissen der Teilnehmer erst durch einen schriftlichen Test abgefragt, um dann bei strahlendem Sonnenschein bei einer Abschlussprüfung unter Beweis gestellt zu werden. Unter der Aufsicht von Dr. Gisela Neff hatten die einzelnen Teams einen simulierten Verkehrsunfall zu bewältigen. Ausgangslage war der Zusammenstoß zweier PKW und eines Motorrads mit fünf Schwerverletzten.
Dabei stellten die Mimen Julia Wings, Svenja Klöcker, Elisabeth Friesen, Chantal Grubinger, vor allem aber auch die computergesteuerte Trainingspuppe "Kelly" durch ihr realitätsnahes Patientenverhalten die Teilnehmer vor echte Herausforderungen.
Zum Abschluss stellte Dr. Neff das hohe Engagement der Kaller Rotkreuzhelfer heraus: "Fünf Tage Job und dann noch freiwillig und ehrenamtlich ein ganzes Wochenende an einer Fortbildung teilnehmen, das verdient Anerkennung."
Auch der Kaller Gemeinschaftsleiter Bert Spilles war selbst Teilnehmer: "Wir sind stolz darauf, ein Teil des leistungsstarken Hilfeleistungssystems des Kreises Euskirchen zu sein. Dafür bilden wir uns gerne in unserer Freizeit weiter."
Der Gruppenführer des Kaller Sanitätsdienstes, Thorsten Züll, stellte schon weitere Fortbildungen in Aussicht: "Die Idee der Fortbildung in Form eines All-Inclusiv-Erlebniswochenendes hat sich als Volltreffer erwiesen. Die Helfer können sich auf eine Fortsetzung freuen."