Kreissparkassen - Stiftung fördert das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen
Reich beschenkt verließen die Deligierten des Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen Freitag, 18. April, der Forum der Kreissparkasse Euskirchen. Deren Bürgerstiftung förderte mehrere Projekte des Roten Kreuzes mit ansehnlichen Summen.
Kreis Euskirchen – „Jedem von uns kann es passieren, dass er Opfer eines Verkehrsunfalls wird. Das können wir nicht verhindern, aber wir können im Interesse aller unserer Bürger dafür sorgen, dass die Rettungssanitäter und Rettungsassistenten, die dann zum Helfen da sind, optimal ausgerüstet sind – und optimal ausgebildet“, sagte Günter Rosenke, der Landrat des Kreises Euskirchen, am heutigen Freitagnachmittag, 18. April, im Euskirchener Sparkassenforum.
Dort wurden unter großer Beteiligung von Vereinen und Institutionen aus dem ganzen Kreisgebiet die Stiftungserträge der Sport- und der Bürgerstiftung der Kreissparkasse Euskirchen ausgeschüttet. Einer der Hauptempfänger im Interesse der ganzen Kreisbevölkerung war das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen.
So konnten Rolf Klöcker, der stellvertretende Geschäftsführer des Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen, und Peter Müller, der Vorsitzende des Rotkreuz-Ortsvereins Blankenheim, gleich mehrfach aus dem Auditorium heraus nach vorne zum Landrat gehen, um Bewilligungsbescheide über ihre Förderanträge entgegen zu nehmen. Das war zum einen ein „Mega Code Trainer“, eine High-Tech-Puppe mit Atmung, Blutdruck und Puls, an der die Besatzungen der neun Rettungswachen im Kreisgebiet alle möglichen Krankheits- und Verletzungsbilder simulieren können.
Dr. Gisela Neff, die Leitende Notärztin im Kreis Euskirchen und die Rettungsassistenten Dirk Rose, Henning Hesse und Michael Söte demonstrierten dem rund zweihundertköpfigen Publikum und der geschlossenen Vorstandsmannschaft der Kreissparkasse um Günter Flessau einen Herzinfarkt mit Atemstillstand und Reanimation. Die Zuschauer waren ehrlich beeindruckt. Die Puppe sprach sogar, gab Schmerzgeräusche von sich und reagierte unmittelbar auf die notfallmedizinischen Eingriffe der Rettungskräfte.
Landrat Günter Rosenke, der persönliche Schirmherr des Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen, sagte, er habe sich höchstpersönlich für die Anschaffung eines solchen „Mega Code Trainers“ eingesetzt, damit die drei von Rotkreuz-Rettungsexperten besetzten, die Wache der Malteser und die des Kreisrettungsdienstes daran üben können. Es sei bereits der zweite Rettungsdummie im Kreis Euskirchen. Die Finanzierung der 13 000 Euro teuren Rettungspuppe übernahm die Bürgerstiftung der Kreissparkasse im Alleingang.
Rotkreuz-Kreisgeschäftsführer Rolf Zimmermann, der sich zurzeit bei einer Tagung der Bergwacht des Roten Kreuzes in Berlin aufhält, sagte in einem Telefoninterview, er freue sich außerordentlich und sei dem Landrat und der Kreissparkassenstiftung sehr dankbar, dass sie nach dem Trainer für traumatische Situationen und schwere Verletzungszustände nach Unfällen nun auch einen zweiten „Mega Code Trainer“ angeschafft und finanziert hätten. Damit lasse sich die Ausbildung aller professionellen Rettungskräfte im Kreis Euskirchen weiter verbessern. Gelernt und geübt wird nicht nur unter dem Dach des Rotkreuzzentrums Euskirchen/Eifel, sondern reihum auch in den Rettungswachen und anderen Einrichtungen.
Das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen konnte sich auch über einen namhaften Zuschuss für ihre Notfalllogistik freuen, namentlich für die Anschaffung so genannter „Konvektomaten“ für die mobile Großküche, die das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen immer dann vor Ort in Stellung bringt, wenn Menschen eingeschlossen, an der Weiterfahrt gehindert, evakuiert oder sonstwie in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt sind. Das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen versorgt die Menschen dann mit Essen, Trinken und, wenn nötig, auch mit warmen Decken und Schlafunterlagen. Rolf Klöcker: „Unsere Großkücheneinheit war beim Schneechaos auf der Eifelautobahn 2007 ebenso im Einsatz wie beim Hochwasser an der oberen Erft oder beispielsweise 2005 beim Autobahn-Busunglück mit Toten und vielen Verletzten aus Dänemark.“
Auch rückt die Versorgungseinheit des Roten Kreuzes immer dann aus, wenn viele Feuerwehrleute und Rettungskräfte gemeinsam im Einsatz sind und bekocht werden müssen. Rolf Klöcker zu den Vorzügen solcher „Konvektomaten“, die jetzt mit den Mitteln der Kreissparkassenstiftung angeschafft werden können: „Da kann man in einem Gerät 50 Schnitzel auf einmal garen.“
Landrat Günter Rosenke gab auch die Förderung des gemeinsamen Begegnungstages zwischen behinderten und nicht behinderten Menschen beim Roten Kreuz bekannt, wie er im Jahre 2007 erstmals vom Verein „Lebenshilfe“ und dem Roten Kreuz im Kreis Euskirchen im und am Rotkreuzzentrum Kreis Euskirchen/Eifel veranstaltet worden war. Er soll am Sonntag, 1. Juni, erneut stattfinden und zwar mit Fördermitteln der Bürgerstiftung der Kreissparkasse Euskirchen.
Last but not least durfte sich auch Peter Müller vom Rotkreuz-Ortsverein in Blankenheim freuen, der einen Bewilligungsbescheid zur Ausrüstung des neuen Rettungswagens (RTW) aus den Händen von Landrat Günter Rosenke entgegen nehmen konnte. Insgesamt, so war am Rande der feierlichen Förderungsverleihung zu erfahren, hat das Kuratorium rund 80 Prozent der aus dem ganzen Kreisgebiet eingegangenen Förderanträge bewilligt. Das waren rund 180 Einzelförderungen. Einen Schwerpunkt setzten Gremien und Kreissparkasse in diesem Jahr auf die Tafeln im Kreisgebiet, die bedürftige Menschen mit Lebensmitteln versorgen.
Insgesamt schütteten die Sport- und die Bürgerstiftung der Kreissparkasse dieses Jahr rund 400 000 Euro aus. Das sei vor dem Hintergrund der internationalen Finanzkrise, bei der „viel Geld kaputtgegangen“ sei, umso höher zu bewerten, sagte Landrat Günter Rosenke.
„Wir investieren nicht in Beton“, konstatierte der Landrat, sondern in Menschen. Organisationen wie das Rote Kreuz oder die Tafeln, die sich dem Wohl der Menschen verschrieben hätten, stünden auf der Sympathieskala der Kreisbevölkerung und folglich auch der Verantwortlichen ganz oben.