· Schleiden

Schleiden - Rotkreuz-Museum auf Vogelsang

Bild DRK LM | Rolf Zimmermann im kleinen, aber weltweit exklusiven Rotkreuz-Museums im italienischen Castiglione. Es dokumentiert die Entwicklung der weltweiten Rotkreuz-Idee an dem Ort, am dem sie entstand. In Castiglione organisierte der Schweizer Kaufmann Henry Dunant 1859 spontane Hilfe für Zehntausende Verwundete am Rande des Schlachtfeldes von Solferino.
Bild DRK Repro | Unter dem Zeichen des Roten Kreuzes: Humanitäre Hilfe auch auf dem Schlachtfeld.
Bild DRK LM | Vermummte Gestalten vor dem Internationalen Rotkreuzmuseum in Genf.
Bild DRK LM | Das Kameradschaftshaus 10 soll zum Internationalen Rotkreuzmuseum werden – in unmittelbarer Grenznähe zwischen den EU-Staaten Belgien, Niederlande, Luxemburg und Deutschland und im Kreuzungspunkt zwischen Paris und Berlin, Straßburg und Brüssel. Und mit Vogelsang an einem so genannten „Täterort“ zur Mahnung an Humanität und Menschenrechte.
Bild DRK | Rolf Zimmermann mit zwei Rotkreuz-Mitarbeiterinnen im Innern des Kameradschaftshauses Nummer 10 in Vogelsang, das sich ausgezeichnet zum Ausbau als Internationales Rotkreuzmuseum eignet.
Bild DRK Repro LM | Über 2000 Exponate wie dieses Plakat sind für das Internationale Rotkreuzmuseum im Herzen Europas in Vogelsang schon beisammen.
Bild DRK | Zimmermann (links) erklärt Mitstreitern Zuschnitt und Raumaufteilung im Innern jenes Kameradschaftshauses 10, das als künftiges Rotkreuzmuseum sehr geeignet wäre.
Bild DRK Repro | Menschen helfen Menschen: Immer und immer wieder und überall: Diese Botschaft will Rolf Zimmermann an einem Ort verbreiten, an dem ehedem Menschen Menschenverachtung lernen sollten. Für ihn gibt es keinen geeigneteren Ort für ein weiteres Internationales Rotkreuzmuseum als Vogelsang.
Bild DRK Repro LM | Dreimal bereits bekam das Rote Kreuz den Friedensnobelpreis, dies ist die Verleihungsurkunde von 1963.
Bild DRK Repro | Getreidelieferung des Roten Kreuzes in den Sudan: Das Rote Kreuz will neben einer Dauerausstellung in Vogelsang auch Wechselausstellungen zeigen, in denen humanitäre Hilfsaktionen in aller Welt dokumentiert werden.
Bild DRK LM | Weltweit gebräuchliche Rotkreuzsymbole: Ganz unten das Rote Kreuz, das seit der Gründung 1863 gebräuchlich ist, in der Mitte der 1929 eingeführte Rote Halbmond und oben die 2006 eingeführte Raute, in die nationale Rotkreuzgesellschaften ihre Symbole einsetzen können, wie beispielsweise das Israelische Rote Kreuz den Roten Davidstern.
Bild DRK LM | Auch Fotos wie dieses, das aus einem avantgardistischen Fotoexperiment von 2010 mit Jugendrotkreuzlern aus dem gesamten Landesverband stammt, sollen auf Vogelsang im neuen Rotkreuzmuseum ausgestellt werden und für Völkerfreundschaft und Verständigung werben.
Bild DRK LM | Rotkreuz- und Roter Halbmond-Werbung für die Rote Armee.
Bild DRK LM | Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Einheit, Freiwilligkeit und die hier propagierte Universalität sind die Schlagworte, auf denen die erfolgreiche humanitäre Arbeit des Roten Kreuzes fußt. Sie fördern gegenseitiges Verständnis, Freundschaft, Zusammenarbeit und einen dauerhaften Frieden unter allen Völkern.
Bild DRK Repro | Rotkreuzärzte und Helfer sind weltweit im Einsatz – aber auch vor der eigenen Haustür, auf dem Sportplatz, auf der Kirmes, beim Unfall auf der Autobahn, in Kindergärten und Seniorenbetreuungen, in der Erwachsenenbildung, im Katastrophenschutz, im Krankentransport und auf den Rettungswachen.
Bild DRK LM | Das Rote Kreuz will einen humanitären Farbtupfer in die graue (-nvolle) Vergangenheit Vogelsangs bringen. Als Mahnung und hoffnungsvoller Ausblick in eine humanere Welt zugleich.

Rolf Zimmermann (59) will Entscheidungsträger überzeugen: „Humanitäre Hilfsorganisation und Menschenrechte dort thematisieren, wo sie heftig mit Füßen getreten wurden.“
Kameradschaftshaus Nummer 10 wäre ideal - Schon 2000 Exponate zusammen.
Eröffnung 2013, am 150. Gründungstag des Roten Kreuzes?
– Zuvor müssen Entscheidungsträger gewonnen werden

Kreis Euskirchen – Vergangenen Sommer besuchte eine kleine Rotkreuz-Delegation um den Euskirchener Kreisgeschäftsführer Rolf Zimmermann die beiden weltweit bekanntesten Rotkreuzmuseen in Castiglione und Genf. Sie warfen einen  genauen Blick auf Darstellungsformen und museumsdidaktische Methoden. Nicht ohne Hintergedanken, wie sich jetzt zeigt. Denn Zimmermann und seine Mitstreiter wollen ihrerseits ein Internationales Rotkreuzmuseum in einem der früheren Kameradschaftshäuser von Vogelsang einrichten – also in einer sehr zentralen Lage; im Herzen Europas und im Grenzgebiet mehrerer Staaten. Am „Täterort Vogelsang“, der früheren nationalsozialistischen Kaderschmiede, will das Rote Kreuz die ab 2013 mehr als 150jährige segensreiche Geschichte einer internationalen Hilfsorganisation zeigen. Rolf Zimmermann: „Und gleichzeitig wollen und werden wir dabei nicht verschweigen, dass das und wie das Deutsche Rote Kreuze in der Nazidiktatur instrumentalisiert wurde!“ Er und seine zahlreichen meist ehrenamtlichen Mitstreiter haben auch bereits über 2000 Exponate für ein Internationales Rotkreuzmuseum auf Vogelsang zusammen. Vieles, aber längst nicht alles stammt aus der Sammlung des verstorbenen Weilerswister Rotkreuz-Urgesteins Bernhard Thywissen. Und mit dem von Irina Müller entwickelten Rotkreuz-Strichmännchen „Kreuzi“ oder „Rudi Kreuzler“ hat das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen auch schon einen sympathischen kleinen Begleiter durch das geplante Vogelsanger Rotkreuz-Museum kreiert. Mit der Katalogisierung hat Rolf Zimmermann seine Mitarbeiterin Heidi Pfundstein beauftragt. Alles wird dokumentiert, also auch (wegen des benötigten Ausstellungsplatzes) vermessen und fotografiert. Vom derzeit ältesten Exponat, einer Friedens-Sanitäts-Ordnung von anno  1891, über Bücher, Hefte, Embleme, Uniformteile und Erste-Hilfe-Ausrüstungen bis hin zu den Exponaten einer avantgardistischen Fotoaktion, die Zimmermann 2010 mit Jugendrotkreuzlern aus dem ganzen Landesverband auf Vogelsang durchführte. Ganz durch ist das Vorhaben zwar noch nicht. Zimmermann: „Wir müssen schon noch die wichtigen Entscheidungsträger in Vogelsang überzeugen!“ Er selbst  ist restlos davon überzeugt, dass ein Rot-Kreuz-Museum für internationales Völker- und Menschenrecht nach Vogelsang gehört – „und nirgendwo hin anders“. „Laut Zimmermann bilden die Entwicklung und die Konzeption des wachsenden Standortes »Vogelsang ip« eine hervorragende Kulisse für das geplante Museum“, schreibt der Redakteur Roland Larmann in der „Kölnischen Rundschau“. Zimmermann: „Hervorragend ins Gesamtensemble eingebettet, würde das internationale Völker- und Menschenrecht dort im Vordergrund stehen, wo es am heftigsten mit Füßen getreten wurde.“ Desweiteren will das Rote Kreuz auf Vogelsang aktuelle Hilfsprojekte und humanitäre Aktionen in aller Welt als Wechselausstellungen zeigen. „Das Motto »global denken, lokal handeln« ist im Roten Kreuz keine theoretische Größe, sondern mit Leben erfüllt“, sagte Rolf Zimmermann. Der Kreisgeschäftsführer , der sich seit Jugendbeinen haupt- und ehrenamtlich im Roten Kreuz engagiert, denkt bei den Wechselausstellungen, die weltweite humanitäre Hilfseinsätze auf Vogelsang dokumentieren sollen, aber nicht nur an seine eigene Hilfsorganisation, sondern auch an andere humanitär und im Sanitätswesen tätige Institutionen. Das von Zimmermann als Museum favorisierte frühere Kameradschaftshaus 10 bietet 800 Quadratmeter Nutzfläche auf zwei Etagen. Der Kreisgeschäftsführer des Roten Kreuzes: „Die Zuschnitte der Räume sind ideal für drei Ausstellungen. Auch Werkstatt-, Lager- und Sanitärräume sind vorhanden.“ Um das Projekt und sein Konzept voranzubringen, würden Rolf Zimmermann und seine Mitstreiter am liebsten noch dieses Jahr eine Werkstattausstellung an Ort und Stelle installieren (einige potenzielle Ausstellungsstücke sind auch schon dorthin gebracht worden), um mehr und mehr Menschen, vor allem natürlich die Entscheidungsträger, zu überzeugen. Andererseits stehe dem Roten Kreuz eine ganze Menge Arbeit ins Haus – und auch erhebliche finanzielle Investitionen, so Zimmermann: „Das Dach muss saniert und die Heizung erneuert werden und auch die Erschließung gehört zu den zentralen Kostenpunkten.“ Der Rotkreuz-Kreisgeschäftsführer muss sich also beizeiten um Unterstützung und Fördergelder Dritter bemühen. Theoretisch könne dann 2012 mit Umbauarbeiten und Teilrenovierungen begonnen werden. Eröffnen würde der Hans-Dampf-in-allen-Gassen der Rotkreuzbewegung das Museum gerne im Jahre 2013. Dann jährt sich der Gründungstag der internationalen humanitären Hilfsorganisation zum 150. Male.