Euskirchen – Wie gelingt Veränderung in einer komplexen Organisation wie dem DRK-Kreisverband Euskirchen? – Und zwar so, dass sie nicht verordnet, sondern von den Mitarbeitern selbst getragen wird? Um diese Frage zu beantworten, hat das Rote Kreuz das Projekt #ZukunftMachen, das im Rahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF Plus) und dem Bundeprogramm „rückenwind³“ des Ministeriums für Arbeit und Soziales gefördert wird, ins Leben gerufen. Das Projekt soll Menschen dazu motivieren, Verantwortung für die eigene Zukunft und die ihrer Region zu übernehmen. Durch gemeinsames Anpacken, konkrete Projekte und eine positive Vision für morgen.
Weil nachhaltige Veränderung ein tiefgreifender Prozess ist, der nicht über Nacht geschieht, ist das Projekt #Zukunft Machen auf drei Jahre angelegt und umfasst drei Teile. Startschuss für den ersten Projekt-Zyklus beim DRK-Kreisverband Euskirchen war im Januar.
Vier Themen: „Nachhaltigkeit“, „Wissensmangement“, „Gute Arbeitsbedingungen“, „Führungs- und Konfliktstruktur“
Sieben Monate sind vergangen, seit sich die vier „Innovationsteams“ – bestehend aus je vier bis sechs Mitarbeitenden aus unterschiedlichsten Bereichen – an die Arbeit machten. Mit viel Kreativität, Teamspirit und Ausdauer widmeten sie sich den Themen „Ökologische Nachhaltigkeit“, „Gute Arbeitsbedingungen“, „Führungs- und Konfliktstruktur“ sowie „Wissensmanagement und Kommunikation“. Alle 14 Tage für jeweils acht Stunden gemeinsam, plus zwei Stunden die Woche jeder für sich.
Jedes Team wurde von einem sogenannten „Product Owner“ geleitet.
Die Ergebnisse des ersten Projektzyklus wurden jetzt in den Räumen des DRK-Kreisverbands präsentiert. Und die können sich nicht nur sehen lassen, sondern teils auch anfassen.
Im Rahmen des Innovationsfelds „Ökologische Nachhaltigkeit entstand unter anderem der erste interne Nachhaltigkeitsbericht des DRK-Kreisverbands Euskirchen (nach DNK) samt Klima-Checklisten für sämtliche Einrichtungen und einem Leitfaden für nachhaltiges Handeln. Ein wichtiger Schritt in Richtung zukunftsfähige Ausrichtung beim DRK-Kreisverband Euskirchen.
Im Innovationsfeld „Wissensmanagement und Kommunikation“ soll eine digitale Rotkreuz-App für alle Mitarbeitenden des Kreisverbands entstehen. Hierfür wurde von dem damit beschäftigten sechsköpfigen Team im ersten Zyklus eine Bedarfsanalyse durchgeführt, ein grundlegendes Konzept erarbeitet sowie ein externer Software-Entwickler beauftragt. Eine funktionsfähige Version der App liegt bereits vor und soll Anfang 2026 für die Mitarbeitenden an den Start gehen.
Währenddessen hat sich das Innovationsteam „Gute Arbeitsbedingungen“ intensiv mit der Schaffung strukturierter On- / Off-Boarding-Prozesse beschäftigt. Mithilfe dieser Abläufe soll sich der Ein- und Ausstieg aus der Organisation für Mitarbeitende künftig besser gestalten.
Das vierte Innovationsteam, betraut mit Themen aus dem Bereich Führungs- und Konfliktstruktur, hat sich zunächst mit der Feedback-Kultur im Kreisverband beschäftigt. Im nächsten Schritt soll daraus ein potenzielles Konzept zur Umsetzung agiler Mitarbeitendengespräche entstehen.
Übergabe aller Ergebnisse erfolgt im Juni 2027
Boris Brandhoff, der das Projekt #ZukunftMachen innerhalb des Kreisverbands leitet, war tief beeindruckt: „Ihr habt uns wirklich umgehauen mit Eurem Engagement“, lobte er die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die aus seinen Händen nun ihre ersten Zertifikate erhielten. Auch Rolf Klöcker äußerte sich begeistert: „Das sind hoch interessante und wertvolle Ergebnisse, um die uns einige Kreisverbände sicher sehr beneiden werden. “ Laut dem Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands möchte man sich nicht mit vorhandenen Zertifizierungen zufriedengeben. „Veränderung ist ein dauerhafter Prozess – und dabei spielt die Beteiligung unserer Mitarbeitenden eine zentrale Rolle.“
Wie es bis dahin weitergeht? Boris Brandhoff erklärt es: „Im zweiten Projektzyklus gibt es für jedes Feld ein Nachfolgeprojekt.“ Die Ergebnisse daraus würden dann im dritten Zyklus finalisiert, der am 31.12.2026 schließe. Also noch jede Menge Arbeit für die vier Innovationsteams. „Wir freuen uns, Labor und Experimentierraum sein zu dürfen, für neue Formen der zielführenden Projektarbeit.“
Am 30. Juni 2027 endet das Projekt #ZukunftMachen mit der Fertigstellung und Übergabe der Ergebnisse aus allen vier Innovationsfeldern. Und: Mit der Integration dieser in den DRK-Kreisverband Euskirchen – sprich, mit nachhaltigen Strukturen, die auch nach der Förderung weiter von allen Mitarbeitern getragen werden.
pp/Agentur ProfiPress
