· Euskirchen

Wenn sich de Famillich triff …

Im Garten des Café Henry präsentierte Buzunech Werku (l.) mit ihren Freundinnen eine Kaffeezeremonie wie sie in ihrem Heimatland Eritrea zelebriert wird. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Kleine und große Kinder konnten im Garten des Café Henry ihre Kreativität ausleben und bunte Kettchen und Armbänder gestalten. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Beim Sommerfest wird immer lecker aufgetischt, zum Beispiel mit herzhaften Würstchen vom Grill und einem vielfältigen Buffet. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Beste Laune beim DRK-Team Migration/Integration rund um Boris Brandhoff (sitzend, 2.v.r.). Kein Wunder: Das bestens organisierte Sommerfest wurde bei strahlendem Sonnenschein zum Selbstläufer. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Mit sportlichem Ehrgeiz, aber immer fair, wurde während des Sommerfests auch Tischtennis gespielt. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

… dann ist wieder Sommerfest im Euskirchener Rotkreuzhaus – DRK-Team Migration/Integration hatte zum gemütlichen Beisammensein eingeladen – Bei strahlendem Sonnenschein gab es kulinarische Genüsse, Musik und reichlich Zeit für intensiven Austausch

Euskirchen – Familjedach ist der Titel eines bekannten Liedes der Bläck Fööss. Da wird ein Familienfest mit den Worten besungen: „Wenn sich de Famillich triff, kütt nur von allem et Bess op de Desch. Dann wed jesonge, jeschwaad un jelaach…“ Treffender hätte man auch das Sommerfest des DRK-Teams Migration/Integration kaum beschreiben können: Denn genau das geschah jetzt im Euskirchener Rotkreuzhaus: Bei strahlendem Sonnenschein wurde gesungen, geredet und gelacht mit Kooperationspartnern, Gästen, Freunden und dem ganzen Team – wie in einer großen Familie eben.

„Das ist jetzt das dritte Mal, dass wir unser Sommerfest durchführen. Damit ist es mittlerweile schon eine Tradition“, sagte Boris Brandhoff, Leiter des Teams Migration/Integration, schmunzelnd. Er nutzt die Gelegenheit regelmäßig, um auf Neuerungen hinzuweisen und um ein wenig Bilanz zu ziehen. „Unser Café Henry ist nun ein offener Treff des Mehrgenerationenhauses“, berichtet Brandhoff. Das Konzept habe sich ein wenig verändert, es werde nicht mehr den klassischen Mittagstisch geben. Das Ziel sei es, das Café Henry zu einem inklusiven Ort zu machen.

 

Begegnungen möglich machen


„Hier sollen Begegnungen möglich werden – für alle Altersklassen, unabhängig von Herkunft, Religion oder sexueller Orientierung. Jeder ist willkommen“, erklärt Janine Frackmann, die das Mehrgenerationenhaus gemeinsam mit Sabine Heines koordiniert. Von Dienstag bis Freitag ist das Café von 12 bis 17 Uhr geöffnet. „Dann kann man sich einfach hinsetzen, Kaffee trinken, quatschen – es ist immer jemand da. Wir haben auch ein Bücherregal, man kann etwas lesen, und natürlich gibt es Kekse“, so Frackmann.

Brandhoff betonte: „Damit wollen wir ein Zeichen setzen, dass wir als Gesellschaft die Gräben überwinden und das Gemeinsame in den Vordergrund stellen. Wir wollen auch Leute, die bei uns in verschiedenen Angeboten angedockt sind, zusammenbringen – damit wir einen echten Querschnitt der Gesellschaft von heute zusammenführen können.“

So kommt im Café Henry all das zusammen, wofür das Team Migration/Integration steht. Diese Arbeit findet in Beratungsstellen, in der Integrationsagentur, in der Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit oder in Projekten statt und sorgt mit unzähligen Angeboten dafür, dass Menschen in Kontakt treten. Boris Brandhoff kann das auch mit Zahlen unterlegen: „Wir haben mal geschaut, wen wir alles so erreicht haben im letzten Jahr – und sind auf rund 4.000 Teilnehmende in unseren Integrations- und Teilhabeprojekten gekommen. In der Beratungsarbeit haben wir 2024 insgesamt 4.700 Gespräche geführt. Das reicht von klassischer Migrations- und Geflüchtetenberatung bis zum Case Management.“

„Su vill jewonne..“

Genau diese Vielfalt zeigte sich auch beim Sommerfest. „Es gibt was zu trinken, nette Menschen, mit denen man sich unterhalten kann“, so Brandhoff. Kinder konnten in der Bastelecke Ketten und Armbändchen herstellen, am Tischtennis-Tisch trafen sich Jung und Alt, dazu gab es Musik von zugewanderten Musikerinnen und Musikern aus der Ukraine.

Viele Kooperationspartner kamen. „Da sind Leute aus unserer DRK-Familie, mit denen wir seit vielen Jahren eng zusammenarbeiten, dazu zählen auch Vertreterinnen und Vertreter von Caritas, Kreis Euskirchen und viele mehr“, so Brandhoff. Das zeigt, wie breit das Spektrum dessen ist, was das Team Migration/Integration in der täglichen Arbeit leistet, um Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kulturen zusammenzubringen und somit zum gegenseitigen Verständnis beizutragen.

Auch hierzu passt ein Lied der Bläck Fööss bestens. Schließlich wird im Stammbaum“ die Vielfalt Kölns besungen und wie die Menschen aus allen Regionen der Welt in die rheinische Metropole gekommen sind. Genau das spiegelte auch das Sommerfest wider: Menschen unterschiedlichster Herkunft und Geschichte, die sich im Café Henry wie in einer großen Familie begegnen. Das Fazit mit den Worten des „Stammbaum“-Refrains ließe sich dann so beschreiben: „Su immer all he hinjekumme, mir sprechen hück all dieselbe Sproch. Mir han dodurch su vill jewonne…“

pp/Agentur ProfiPress